Monopoly ohne Grenzen

Viktoria Waltz: Israel - Politische Raumplanung Ethnozentrismus Rassismus / 2013

Israel ist das Produkt eines Raumplanungsprozesses, der einem riskanten Monopoly gleicht: höchste Einsätze um Boden, Besiedlung und Bevölkerung. Raumplanung entpuppt sich dabei als ein umfassendes Herrschaftsinstrument zur Sicherung des Monopols über Palästina.

 

Der vorliegende Text verfolgt den roten Faden der Gewaltanwendung, des Betrugs und der Täuschung, also den Plan, der sich durch das Projekt Israel zieht und der bis heute von führenden Kräften der Zionistischen Bewegung gewoben und gelenkt wird. Dies wird am deutlichsten, wenn die Eroberung Palästinas als Prozess der Raum-Ergreifung betrachtet und die vielfältigen Mittel der Planung dazu untersucht und aufgezeigt werden. Raumplanung im weitesten Sinne ist als d a s zentrale Instrument der Kolonialisierung zum Einsatz gekommen.

 

Für diese detaillierte historische Untersuchung hat die Autorin keinen Verlag bekommen. Sie hat daher den Text ins Internet gestellt. Ich dokumentiere ihn hier in der angefügten Datei.

Retten wir das griechische Volk vor seinen Rettern

Aufruf französischer Intellektueller / 21. Februar 2012

In eben dem Moment, in dem jeder zweite jugendliche Grieche arbeitslos ist, in dem 25000 Obdachlose durch die Straßen von Athen irren, in dem 30% der Bevölkerung unter die Armutsschwelle gefallen sind, in dem Tausende von Familien dazu gezwungen sind, ihre Kinder zur Arbeit zu schicken, damit sie nicht vor Hunger und Kälte sterben, in dem die neuen Armen und die Flüchtlinge sich auf den öffentlichen Müllhalden um die Abfälle streiten – in eben diesem Moment zwingen die „Retter“ Griechenlands unter dem Vorwand, dass die Griechen „sich nicht hinreichend Mühe geben“, diesem Land einen neuen Hilfeplan auf, der die verabreichte tödliche Dosis noch einmal verdoppelt. Dieser Plan schafft das Recht auf Arbeit ab, stürzt die Armen in extremes Elend und bringt zugleich die Mittelklassen vollständig zum Verschwinden...

Der Krieg der Banken gegen das Volk

Michael Hudson / FAZ / 2. u. 3. Dezember 2011

In zwei bemerkenswerten Aufsätzen analysiert Michael Hudson die aktuelle Politik der öffentlichen Kreditaufnahme und privatisierten Schuldentilgung, fälschlicherweise Staatsschuldenkrise genannt, als weit in die Geschichte zurückreichende Strategie zur Bereicherung einer Finanzoligarchie und der Verarmung des Volkes. Die Lektüre macht deutlich, inwieweit sich die Politik der Finanz- und Bankenmacht ausgeliefert und wie sehr die Demokratie dabei Schaden genommen hat. Seine Vorschläge zur Gesundung des kranken Systems sind einleuchtend und gehen dabei weiter als das, was die Linke derzeit vorschägt.

Der Autor, Professor der Wirtschaftswissenschaften an der Universität von Missouri in Kansas-City, wurde bekannt, als er im Jahr 2006 in „Harper's Magazine" mit seinem Artikel „The New Road to Serf­dom: An illustrated guide to the co­ming real estate collapse" als erster und einziger den genauen Zeit­punkt voraussagte, zu dem die ame­rikanische Immobilienblase plat­zen sollte. Die verheerenden Fol­gen für die gesamte Wirtschaft sah er ebenfalls kommen. Hudson, Jahr­gang 1939 und akademischer Leh­rer von David Graeber („Debt: The First 5000 Years"), hat als Regierungsberater für Island, Lett­land und China gearbeitet, ist Au­tor mehrerer Bücher zur antiken Wirtschaft und gehört zu dem Teil der Occupy-Bewegung, die sich aus Finanzexperten und Okonomie-Pro­fessoren zusammensetzt.



Hudson Was sind Schulden.pdf
PDF-Dokument [112.1 KB]
Hudson Krieg der Banken.pdf
PDF-Dokument [100.1 KB]

Sarah Wagenknecht / FAZ / 8. Dezember 2011

Die FAZ scheint sich im Feuilleton immer mehr mit der linksradikalen Szene anzufreunden. Herausgeber Schirrmacher möchte offensichtlich seine jüngste Erkenntnis, dass zumindest in ökonomischen Fragen die Linke Recht hat, nun auch mit fundierten beiträgen absichern - selbst vor der LINKEN schreckt er nicht mehr zurück.

The necessary elimination of Israel's democracy

Amos Schocken / Haaretz /25. November 2011

In diesem Aufsehen erregenden und heftige Diskussionen auslösenden Artikel kritisiert der Eigentümer und Chefredakteur der liberalen israelischen Tageszeitung Amos Schocken die israelischen Regierungen, seit 1970 eine gezielte Politik des Landraubs und der Apartheid gegen die Palästinenser betrieben zu haben. Sie seien der Ideologie des reaktionären Gush Emunim (Block der Getreuen) gefolgt, die eine systematische Ausgrenzung und Diskriminierung der palästinensischen Bevölkerung in Israel und den besetzten Gebieten mit dem Ziel der Annexion Judäas und Samarias (Westbank) propagieren.

Der Artikel ist nicht so sehr wegen seines Inhalts bemerkenswert, da er auch von anderen isrelischen und jüdischen Kritikern schon geäußert wurde, sondern wegen des Autors, der zur liberalen Mitte der israelischen Gesellschaft gehört.

Aufruf: Gegen das Imperium des Geldes

Mikis Theodorakis und Manolis Glezos / 22. Oktober 2011

"65 Jahre nach dem Sieg über Nazismus und Faschismus stehen die europäischen Völker heute einer dramatischen Bedrohung gegenüber, dieses Mal nicht militärischer, sondern finanzieller, sozialer und politischer Art.

Ein neues »Imperium des Geldes« hat in den letzten 18 Monaten systematisch ein europäisches Land nach dem anderen angegriffen, ohne substantiellen Widerstand zu erfahren. Den europäischen Regierungen misslingt es nicht nur, die europäischen Völker gegen die Märkte zu verteidigen, im Gegenteil: sie versuchen, die Märkte »zu beruhigen«, in dem sie Politiken einführen, die uns an die Art und Weise erinnern, wie Regierungen versucht haben, dem Nazismus in den 30ern zu begegnen. Sie organisieren »Schuldenkriege« zwischen den Völkern Europas, genauso wie damals, als sie von der belle époque zum Ersten Weltkrieg getrieben wurden...

Theodorakis Glezos Aufruf.pdf
PDF-Dokument [134.4 KB]

Der Arabische Frühling

von Samir Amin

Das Jahr 2011 begann mit einer Reihe explosiven, gewaltigen Zornausbrüchen der arabischen Völker. Dieser arabische Frühling wird er ein zweites Mal „das Aufwachen der arabischen Welt“ in Gang setzen? Oder werden diese Aufstände aufstampfen und schlussendlich scheitern – wie es beim ersten Erwachen der Fall war, das ich in meinem Buch „L ‘éveil du Sud“ erwähnte? In der ersten Hypothese werden die Fortschritte der arabischen Welt notwendigerweise in die Bewegung zur Überwindung des Kapitalismus/Imperialismus auf weltweiter Ebene eingehen. Ein Versagen hingegen würde die arabische Welt in ihrem aktuellen Status einer unterdrückten Peripherie festhalten, weil es ihr verboten wäre, sich zum aktiven Mitspieler im Weltgeschehen aufzuschwingen.

Die vom Imperialismus der Gegenwart gewählten Kriegsschauplätze: Voraussetzungen für eine effektive Antwort des Südens

von Samir Amin

Zur Kunst der Kriegsführung gehört es, dass jede der kriegsführenden Parteien das zur Durchführung der Offensive günstigste Terrain zu besetzen sucht und danach strebt, dem Gegner dieses Terrain aufzuzwingen, damit er in die Defensive gerät. Gleiches gilt für die Politik, sowohl auf nationaler Ebene als auch auf der Ebene geopolitischer Auseinandersetzungen.
Seit etwa 30 Jahren, und bis in die Gegenwart hinein, stecken die den kollektiven
Imperialismus der Triade bildenden Mächte (die USA, Westeuropa und Japan) zwei nach wie vor aktive Kriegsschauplätze ab: die „Demokratie“ und die „Umwelt“.